200 Pflichtspiele bestritt Ferenc Schmidt in den 80er und 90er Jahren für den MSV Duisburg. Nachdem die inzwischen 60 Jahre alte Vereinslegende in der vergangenen Woche in einem Youtube-Interview heftige Kritik an der Entwicklung des Drittligisten übte, soll er in den Sozialen Medien nachgelegt haben.
Am Dienstag reagierte MSV-Präsident Ingo Wald mit einem offenen Brief auf der Vereinswebsite auf die Aussagen Schmidts. "Verräter" oder "blinder Präsident", der versuche, "noch irgendwie seinen eigenen Arsch zu retten", sei Wald auf Facebook von dem früheren Stürmer genannt worden - "verbunden mit der Behauptung, der Vorstand hätte bei der Freistellung von Ralf Heskamp den Wünschen eines Sponsors nachgegeben."
Diesen Vorwurf wies Wald von sich. Das operative Geschäft "war, ist und wird" nicht von Sponsoren beeinflusst, betonte der 65-Jährige. Zudem erklärte Wald, dass Schmidt "als von den Fans der Zebras gewählte MSV-Legende" bei den Heimspielen die Möglichkeit habe, dem Vorstand Sorgen, Nöte und konstruktive Kritik mitzuteilen. "Leider haben Sie bisher nie davon Gebrauch gemacht."
Auch die vom Vorstand ausgerichteten Mitglieder-Abende oder die Mitgliederversammlungen könne Schmidt als Plattform nutzen. "Und Sie können sich dort zum Beispiel mit einem eigenen Team aufstellen lassen, um den Spielverein verantwortlich in eine bessere Zukunft zu führen."
Abschließend heißt es: "Lieber Herr Schmidt, wir freuen uns auf den Dialog mit Ihnen, möchten aber auch darauf hinweisen, dass wir zukünftig bei bewussten Unwahrheiten rechtliche Schritte prüfen werden."
Es bleibt also weiter turbulent bei den Zebras, die nach dem Trainerwechsel von Torsten Ziegner zu Engin Vural vor gut zwei Wochen am Sonntag mit Sport-Geschäftsführer Ralf Heskamp bereits den zweiten Verantwortlichen in dieser Saison freistellten.
Was kurzfristig für ein wenig Ruhe sorgen könnte: ein Sieg im Heimspiel gegen die SpVgg Unterhaching am Samstag (14 Uhr). Es wäre der erste in dieser Spielzeit für das Schlusslicht der 3. Liga.